Diese Artikelserie richtet sich in erster Linie an Interessenten, die noch keine Erfahrung mit der Entwicklung von Smartphone-Apps oder generell mit Softwareentwicklung haben.
Software und Apps haben irgendwas magisches an sich. Kaum verrate ich, dass ich Entwickler bin, bekomme ich eine von zwei Reaktionen: „oh Gott, noch ein Nerd“ oder „whoa, ein Zauberer, sowas könnte ich nicht“. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Wir sind keine Zauberer, nur müssen wir den Spagat schaffen zwischen dem was uns ein Mensch erzählt und das was später eine Maschine verstehen könnte.
So ein Unterfangen ist gerade für Leute, die noch nie mit Softwareentwicklung zu tun hatten, ein Sprung in‘s kalte Wasser. Daher diese Artikelserie. Obwohl jedes Projekt genau so wie jede Kundenbeziehung anders ist, gibt es doch einige Sachen, die in allen App-Projekten gleich sind:
- Schritte in der Entwicklung einer App
- Warum überhaupt eine App? Warum keine Webseite?
- Android? iOS? Beides? „Cross-Plattform“? „Hybrid“? Eine schwierige Entscheidung
- Was ein Entwickler für dich tun kann und was nicht
- Von der Idee zum Design
- Entwicklung einer App und die Instandhaltung einer App – Zwei paar Schuhe
- Was kostet eine App? Teilserie.
Es gibt viel zu tun
Wenn du diese Punkte durchliest fällt dir vielleicht etwas auf: Eine App zu entwickeln ist ein deutlich größeres Unterfangen als eine Webseite zu erstellen.
Für Webseiten gibt es inzwischen viele Tools wie WordPress, Shopify oder Webseiten-Baukästen, jedoch ist der Anspruch von Webseiten ein anderer. Webseiten sollen in der Regel informieren und feste Inhalte darstellen. Diese festen Inhalte können auch käufliche Produkte sein. Letztendlich gibt es aber fertige Lösungen die für den Einsatz nur konfiguriert werden müssen.
Apps hingegen sind der Regel anders. Der Erfolg von Smartphones und den vielen Apps liegt darin, dass Apps funktionen abbilden und stark auf den Benutzer zugeschnitten sind. Wenige Apps zeigen den gleichen Inhalt für alle Benutzer an (abgesehen von News Apps) sondern in der Regel gibt es eine gewisse Personalisierung. Ebenso können Apps Sachen machen, die die typische Webseite nicht kann:
- Interaktion mit der Kamera oder dem Mikrofon
- Zugriff auf Bluetooth
- Empfangen von Push-Nachrichten
- Zugriff auf GPS-Positionen
- …
All diese Funktionen sind wiederum genau auf das zugeschnitten was die App können soll, was sie für den Benutzer tun soll. Das bedeutet auch, dass die App per se auf den Kunden zugeschnitten ist. Sowohl für dich als auch für den Endnutzer. Es mag hier und da frei verfügbare Komponenten geben um die Entwicklung zu vereinfachen, jedoch wird die App nachwievor ein individuell zugeschnittenes und entwickeltes Produkt sein. Für eine App, die nicht nur ein statisches Anzeigemedium sein soll sondern eine echte Funktion abbildet, gibt es kein „App-WordPress“ mit Themes und Plugins. Ein Entwickler muss die App entwickeln. Daher ist eine App ein deutlich größeres Projekt wie eine Webseite.
Diese Artikelreihe gibt einen Einblick wie die Entwicklung einer App typischerweise verläuft, was es für Fragen gibt, die bei jedem Projekt neu beantwortet werden müssen, was für Aufgaben erledigt werden müssen und auch das leidige komplexe Thema wie viel eine App überhaupt kostet.